Slow Living mit Familie, Waldkindergarten

Ein harmonisches Zusammenspiel: Slow Living und Montessori im Familienalltag

In unserer schnelllebigen und hektischen Welt suchen immer mehr Menschen nach Wegen, ihr Leben zu entschleunigen und bewusster zu gestalten. Slow Living und Montessori können eine große Hilfe sein mehr Selbstständigkeit, Gelassenheit und natürliches Lernen ins Familienleben zu bringen. Wie das funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag.

 

Was ist Slow Living?

Slow Living ist eine Lebensweise, die einen bewussten, achtsamen Lebensstil und Entschleunigung betont. Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Qualität über Quantität zu stellen und jeden Moment bewusst zu erleben. Dieser Ansatz fördert Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und eine tiefere Verbindung zu sich selbst und anderen.

Was bedeutet Montessori?

Unter Montessori, verstehen wir einen pädagogischen Ansatz, entwickelt von Dr. Maria Montessori, der die natürliche Neugier und den Drang nach Selbstständigkeit bei Kindern fördert. Er legt großen Wert auf eine vorbereitete Umgebung, in der Kinder eigenständig lernen und sich entwickeln können. Materialien und Aktivitäten sind so gestaltet, dass sie den Entwicklungsstand der Kinder unterstützen und ihnen helfen, eigenständig ins Handeln zu kommen. Durch die Ermöglichung der selbstständigen Teilhabe im Familienalltag entwickeln sie ein Gefühl von Verantwortung, Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen.

Gemeinsame Prinzipien und Vorteile

Achtsamkeit und Präsenz

Achtsamkeit und Präsenz sind zentrale Elemente beider Ansätze. Slow Living fördert das bewusste Erleben des Augenblicks. Es geht darum, das Tempo zu drosseln und jeden Moment wirklich zu spüren. Das kann bedeuten, das Smartphone beiseite zu legen und den Augenblick zu genießen, sei es beim Essen, beim Spaziergang oder bei einem Gespräch. Diese Achtsamkeit hilft, Stress abzubauen und die innere Balance zu finden.

Die Montessori-Pädagogik unterstützt Kinder dabei, sich intensiv mit einer Aufgabe zu beschäftigen und diese in ihrem eigenen Tempo zu erledigen. Kinder lernen, sich in ihre Tätigkeiten zu vertiefen, was ihre Konzentration und ihr Durchhaltevermögen stärkt – sie geraten in einen sogenannten Flow-Zustand. Indem sie ihre Aufgaben in Ruhe und ohne Hast angehen, erfahren sie Erfolgserlebnisse und bauen Selbstvertrauen auf.

 

Einfachheit und Ordnung

Einfachheit und Ordnung spielen in beiden Ansätzen eine wichtige Rolle. Slow Living reduziert unnötigen Besitz und schafft Raum für das Wesentliche. Durch das Entrümpeln und Vereinfachen des Lebensstils können wir den mentalen und physischen Ballast loswerden, der uns oft belastet. Ein aufgeräumtes, übersichtliches Zuhause trägt dazu bei, dass wir uns entspannen und konzentrieren können.

Die Montessori-Pädagogik betont ebenfalls eine vorbereitete und aufgeräumte Umgebung. In einer Einrichtung nach dem Montessori-Konzept hat alles seinen festen Platz, was den Kindern hilft, sich zurechtzufinden und ihre Umgebung eigenständig zu organisieren. Um die Übersicht zu verstärken, können die Materialien und Spielsachen in offenen Regalen auf Augenhähe der Kinder platziert werden. Weniger Spielzeug, dafür aber gut durchdachte, pädagogisch wertvolle Materialien unterstützen die Konzentration und das selbstständige Lernen. 

 

Selbstständigkeit und Verantwortung

Selbstständigkeit und Verantwortung sind ebenfalls Kernprinzipien beider Ansätze. Slow Living ermutigt dazu, eigenverantwortlich zu handeln und bewusste Entscheidungen zu treffen. Indem wir weniger Verpflichtungen eingehen und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt, gewinnen wir Kontrolle über unser Leben zurück. Wir lernen, Prioritäten zu setzen und unseren Alltag selbstbestimmt zu gestalten.

Die Montessori-Pädagogik fördert die Selbstständigkeit der Kinder und ihre Fähigkeit, für sich und ihre Umgebung zu sorgen. Kinder werden ermutigt, alltägliche Aufgaben selbstständig zu übernehmen, sei es das Anziehen, Tischdecken oder Aufräumen. Diese Selbstständigkeit stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihre Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Sie lernen, Verantwortung für sich selbst und ihre Umgebung zu übernehmen.

Praktische Tipps zur Integration von Slow Living und Montessori zu Hause

 

1. Schaffe eine vorbereitete Umgebung

Gestalte dein Zuhause so, dass es sowohl für Erwachsene ansehnlich als auch für Kinder übersichtlich und zugänglich ist. Verwende offene Regale, um Materialien sichtbar und erreichbar zu machen. Reduziere die Anzahl der Spielsachen und fokussiere dich auf hochwertige, pädagogisch wertvolle Materialien oder auf Spielzeug, das explizit (über einen längeren Zeitraum hinweg) von deinem Kind gewünscht wurde.

Das bedeutet nicht, dass du deinem Kind jetzt keine Spielsachen mehr kaufen darfst, sondern bewusste Kaufentscheidungen triffst. Wie viel ähnliches Spielzeug ist vielleicht schon vorhanden? Indem dein Kind nicht von massenhaft wahllosem Spielzeug überhäuft wird, erhält die gezielte Auswahl an Spielsachen automatisch einen viel höheren Wert für das Kind und die Sachen liegen nicht nach wenigen Tagen achtlos in einer Ecke herum. Alternativ kannst du auch das bereits vorhandene Spielzeug regelmäßig rotieren, statt immer alles auf einmal verfügbar zu haben – so bleibt es reizvoller und interessanter für Kinder.

 

2. Fördere Achtsamkeit im Alltag

Integriere achtsame Rituale in den Tagesablauf deiner Familie. Das kann ein gemeinsames Essen ohne Ablenkungen, regelmäßge Spaziergänge in der Natur oder eine festes Vorlese-Ritual am Abend sein. Unternehmt etwas gemeinsam, wobei ihr euch und der Tätigkeit eure volle Aufmerksamkeit schenkt. Seid im Moment präsent und legt alle das Handy bewusst aufseite. Achtsamkeit hilft sowohl Kindern als auch Erwachsenen, zur Ruhe zu kommen, Alltagsstress abzubauen und den Moment zu genießen.

 

3. Unterstütze selbstständiges Lernen

Ermögliche es deinem Kind, eigenständig lernen und entdecken zu können, indem die Dinge auf Kinderhöhe sind und du deinem Kind deinem Kind einiges zutraust. Oftmals stoppen wir Eltern unser Kind aus Angst oder weil wir denken, dass es noch zu klein sei, vorschnell das in seinem Handeln, weil wir es schützen möchten. In manchen Situationen mangelt es uns aber auch schlichtweg an Geduld und wir erledigen die Dinge lieber selbst, um schneller fertig zu sein. Dabei hemmen wir auf Dauer die intrinsische Motivation unseres Kindes neue Tätigkeiten auszuprobieren oder eigeninitiativ zu handeln. Zeigen wir unserem Kind hingegen, dass wir ihm viel zutrauen, traut es sich selber auch viel zu, was letztendlich sein Selbstvertrauen bestärkt.

Stelle deinem Kind außerdem altersgerechte Materialien zur Verfügung und gib ihm die Freiheit, in seinem eigenen Tempo zu lernen und zu arbeiten. Respektiere seinen natürlichen Lernrhythmus und vermeide es, dein Kind zu drängen oder zu überfordern.

 

4. Reduziere Unnötiges

Weniger ist mehr – sowohl im Hinblick auf Besitz als auch auf Verpflichtungen. Entrümple regelmäßig und behalte nur die Dinge, die wirklich gebraucht werden oder Freude bereiten. Plane bewusste Pausen im Alltag ein, um Überforderung zu vermeiden und lasse freie Lücken im Terminkalender – sowohl für dich, als auch für dein Kind, sodass nicht alle Tage im Vorfeld verplant sind, sondern Raum für die Kindheit und Spontanität bleibt.

 

5. Lebe Nachhaltigkeit

Integriere nachhaltige Praktiken in deinen Familienalltag und lebe deinem Kind ein nachhaltiges Verhalten vor. Verwende z.B. umweltfreundliche Produkte, recycle und vermeide möglichst viel Abfall.

Erkläre deinen Kindern die Bedeutung von Nachhaltigkeit und beziehe sie in umweltfreundliche Aktivitäten ein. Du kannst, wenn du möchtest, gezielte Angebote oder Projekte mit ihnen planen, um ihr verantwortungsvolles Umweltbewusstsein zu fördern – kannst es aber auch ganz entspannt angehen. Denn Kinder lernen am meisten von uns! Indem sie uns beobachten und unser Verhalten nachahmen. Das heißt, den wichtigsten Beitrag, den du dazu leisten kannst, ist, dass du ein nachhaltiges Verhalten vorlebst. Sei ein Vorbild!

Fazit

Die Kombination von Slow Living und Montessori kann ein harmonisches und bereicherndes Familienleben schaffen.

Beide Ansätze ergänzen sich perfekt, indem sie Achtsamkeit, Einfachheit und Selbstständigkeit fördern. Durch die bewusste Integration dieser Prinzipien in euren Alltag könnt ihr eine unterstützende und inspirierende Umgebung für euch und eure Familie schaffen und etwas Tempo aus dem hektischen Alltag herausnehmen.

 

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