Slow Living mit Familie, Waldkindergarten

Bin ich eine gute Mutter? Bin ich ein guter Vater?

Diese Frage hast du dir bestimmt schon einmal gestellt. Vielleicht, weil du lauter geworden bist, obwohl du es eigentlich anders machen wolltest. Oder weil dein Kind dich an deine Grenzen bringt, du alles gibst – und trotzdem das Gefühl hast, nicht genug zu sein. Dann kommen die Stimmen von außen: „Du musst konsequenter sein!“, „Das Kind tanzt dir auf der Nase herum!“ – und plötzlich wächst der Zweifel: Bin ich auf dem richtigen Weg?

Und weißt du was? Es ist völlig verständlich, dass du dich so fühlst und diese Unsicherheit ist vollkommen normal. Denn wir sind die Generation Eltern, die alte Muster durchbricht – Muster, die über Generationen hinweg einfach übernommen wurden. Uns ist bewusst, wie sehr unsere Erziehung das Selbstbild und Selbstwertgefühl unserer Kinder prägt. Wir wünschen uns eine liebevolle Beziehung auf Augenhöhe – ohne Angst, ohne Druck.

Doch dann kommt der Alltag. Wir geben unser Bestes, informieren uns, probieren Neues aus – und trotzdem gibt es diese Momente, in denen wir nicht so reagieren, wie wir es uns vorgenommen haben. Wenn unser Kind uns, trotz all unserer Mühe und unserer Geduld, herausfordert „und einfach nicht zu kooperieren scheint“. Und dann passiert es – wir platzen! Und erkennen uns nicht wieder. Und da ist er wieder, der Selbstzweifel.

Alte Muster zu durchbrechen braucht Zeit – doch es ist möglich

Machen wir es zu kompliziert? Zerreden wir alles? Ziehen wir doch kleine Tyrannen groß? Oder sind wir vielleicht einfach nicht in der Lage, es anders zu machen als unsere Eltern?

Alte Glaubenssätze sitzen tief. Sie zu durchbrechen, kostet Kraft, Geduld und viele Wiederholungen – und manchmal fühlt es sich an, als würden wir gegen uns selbst kämpfen. Kein Wunder, dass wir zweifeln. Denn niemand hat uns gezeigt, wie es anders geht. Wir haben keine Vorbilder, die uns bereits Resultate zeigen können, dass unser Weg wirklich funktioniert.

Doch die Wissenschaft bestätigt: Bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung zahlt sich aus. Und es gibt erprobte Strategien, um mit diesen Selbstzweifeln umzugehen. Ein zentraler Ansatz ist, bewusster hinzuschauen: Was genau macht diese Situation gerade so herausfordernd für mich? Denn oft steckt hinter unserem Verhalten – oder dem Verhalten unseres Kindes – eine tiefere Bedeutung… ein Sinn! Wenn wir diesen Sinn dahinter erkennen, können wir schwierige Situationen aus einer neuen Perspektive betrachten, unser Kind und uns selbst besser verstehen – und dadurch mehr Ruhe, Klarheit und Sicherheit gewinnen.

Reframing: Eine Technik, die entlastet

Eine Methode, die uns dabei helfen kann, ist Reframing – ein bewährtes Konzept aus der systemischen Beratung. Es ermöglicht uns, eine belastende Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Anstatt in negativen Gedankenmustern festzustecken, hilft uns Reframing, eine neue, konstruktivere Sichtweise zu entwickeln. Was wäre, wenn wir das Verhalten unseres Kindes nicht als Trotz, sondern als Ausdruck eines Bedürfnisses betrachten? Als seine bestmögliche, verfügbare Strategie sich dieses Bedürfnis in diesem Moment zu erfüllen? Was wäre, wenn wir unsere eigenen Fehler nicht als Versagen, sondern als Lernchancen sehen?

Genau darüber spreche ich in einem Video-Interview mit Martin Gleiß. Gemeinsam beleuchten wir, wie Eltern ihre Selbstzweifel neu einordnen können und wie Reframing dabei hilft, mehr Sicherheit und Gelassenheit im Erziehungsalltag zu gewinnen. Wir sprechen über typische Stolpersteine, über den Umgang mit Provokationen und darüber, wie wir diese resilienzfördernde Haltung unseren Kindern weitergeben können.

Ich bin sicher: Dieses Gespräch wird dir wertvolle Impulse geben und dir helfen, deinen eigenen Weg mit mehr Vertrauen zu gehen. Schau dir das Video an und erfahre, wie ein veränderter Blick auf schwierige Momente mehr Gelassenheit und Klarheit bringen kann!

Video-Interview mit Martin Gleiß

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