DAS Buch für Kinder über Achtsamkeit, Selbstliebe und Freundschaft
»Jeder ist perfekt, wie er ist«, klingt auf dem ersten Blick einleuchtend und haben wir alle schon zigtausendmal gehört. Doch leben wir auch danach? Nehmen wir uns wirklich so an, wie wir sind? Und akzeptieren wir andere in ihrer Art, wie sie sind? Wenn wir ehrlich sind, fällt es uns oft schwer.
Folglich stehen wir in der Erziehung unserer Kinder vor der Herausforderung, wie wir ihnen eine achtsame, respektvolle und erfüllende Lebensführung vorleben und es uns gelingt ihnen ein gesundes Selbstbewusstsein zu vermitteln, welches nicht durch äußere Reaktionen bestimmt wird, sondern in ihrem inneren Selbstbild verankert ist.
Die Autorin Bianca Batanas schafft es mit ihrem Buch »Geliebtes Herzenskind«, welches 2019 durch Books on Demand veröffentlicht wurde, Kindern den Kern wahrer Selbstliebe näher zu bringen, indem sie in fünf kleinen Geschichten jeweils einen positiven Glaubenssatz vermittelt. Unterstützt durch die malerische Illustration von Danielle Telle, werden die Geschichten des Pandajungen Paul erlebbar für die Kinder beschrieben, sodass die Situationen für sie greifbar sind und sie sich mit Pauls jeweiligen Gefühlslagen identifizieren können.
Jede der fünf Geschichten ist so geschrieben, dass sie schon mit Kindern ab einem Alter von etwa 3-6 Jahren gelesen und besprochen werden kann, aber gerade durch die Identifizierung mit Pauls alltäglichen Situationen, auch Kinder im Grundschulalter anspricht. Durch die größere, serifenlose Schrift und die optische Trennung von Text und Bild auf gegenüberliegenden Seiten können die Geschichten von Grundschulkindern leicht selbst gelesen werden.
Alle sind perfekt – so, wie sie sind
Durch einen Umzug ist der kleine Pandajunge Paul neu im Regenwald. Weil er dort noch niemanden kennt, spürt er ein komisches Gefühl im Bauch, bevor er auf die anderen Pandakinder trifft. Er ist aufgeregt und hat Angst die anderen Pandabären kennenzulernen, denn er hat eine Besonderheit, die ihn von den anderen unterscheidet. Er hat als einziger Pandabär einen roten, statt schwarzen Fleck um sein Auge, in der Form eines Herzens. Seine Mutter nennt ihn daher liebevoll Herzenskind. Insgeheim genießt er es, wenn sie unter sich sind. Doch in Gesellschaft, wäre er gerne, wie alle anderen, um ihnen keinen Anlass zu geben, über ihn zu lachen. Seine Sorge ist allerdings schnell vergessen, als er auf einem Kindergeburtstag neue Freunde findet und sie bemerken, dass alle von ihnen etwas anderes besonders gut oder weniger gut können. Worin dabei die individuellen Talente liegen spielt letztendlich keine große Rolle, da alle in ihrer Art perfekt sind – so, wie sie sind und der gemeinsame Spaß im Vordergrund steht.
Somit leitet die erste der fünf Geschichten die Leser:innen in Pauls Leben ein und vermittelt in Verbindung mit den anschließenden Inhalten Glaubenssätze mit folgenden Schwerpunkten:
- Ich bin perfekt
- Ich bin dankbar
- Ich bin meine Lieblingsfarbe
- Ich vertraue mir
- Ich darf Fehler machen
Inhaltlich bauen die Glaubenssätze aufeinander auf, sodass Kinder anfangs lernen sich so annehmen zu dürfen, wie sie sind und sich letztendlich auch nicht vor Fehlern im Leben fürchten müssen, da sie in den meisten Fällen einen (Lern-)Zweck erfüllen und wieder gerade gebogen werden können. Trotzdem steht jede einzelne Geschichte für sich, sodass sie genauso gut auch losgelöst voneinander gelesen werden kann.
»Solange du niemanden mit Worten oder Taten verletzt, darfst du deinen Regenbogen so malen, wie du es möchtest. Es ist egal, wie die anderen Kinder ihn finden. Es ist dein Bild. Es soll dich glücklich machen und niemanden sonst. Es können die tollsten Farben auf der Welt sein, es wird immer jemanden geben, der einfach kein Lila mag, und das ist in Ordnung. Jeder sollte die Farbe wählen, die er am schönsten findet. Hauptsache du verzichtest deshalb nicht auf deine Lieblingsfarbe. So ist es auch im Leben.«
Dieser aussagekräftige Auszug aus der Geschichte »Ich bin meine Lieblingsfarbe« spricht stellvertretend für die metaphorische und liebevolle Art, wie Batanas die positiven Glaubenssätze kindgerecht transportiert.
Fazit
Geliebtes Herzenskind ist ein rundum gelungenes Werk, welches große und kleine Herzen berührt und zum Nachdenken anregt.
Die Geschichten von Paul ermutigen Kinder an sich selbst zu glauben und sich so anzunehmen, wie sie sind. Kinder sind die eigenen Gestalter:innen ihres Lebens und erfahren in den Geschichten, welche große Rolle die Selbstverantwortung dabei spielt. Ein achtsamer Umgang mit uns selbst sowie mit anderen, Dankbarkeit, Selbstakzeptanz und Vertrauen sind wertvolle Elemente in der Alltagsbewältigung.
Durch die einfache, aber konkrete Beschreibung der Gefühle, werden sie für Kinder greifbar, wodurch ihnen eine nahe Identifikation mit Paul gelingt. Aber nicht nur Paul ist ein tolles Vorbild für Kinder. Auch Pauls Mama veranschaulicht uns Eltern vorbildlich, wie uns ein wertschätzender, sorgsamer Umgang sowie gewaltfreie Kommunikation mit unseren Kindern gelingen kann. Sie gibt Paul keine Lösungen vor, sondern durch die Art ihrer einfühlsamen Gesprächsführung Impulse, sodass er sich selber besser kennen und verstehen lernt und somit ein gesundes Selbstbewusstsein erhält.
Das Buch zieht mit seinen spürbaren Werten Groß und Klein in seinen Bann und überträgt sie hoffentlich auf das eine oder andere Leben. Denn eine Prise Selbstliebe tut allen gut. Es ist eine hilfreiche Unterstützung für alle, die ihre Kinder in ihrem Selbstvertrauen, ihrer achtsamen Umsichtigkeit, ihrer Kompetenz und Einzigartigkeit stärken möchten.
Geliebtes Herzenskind ist eine absolute Herzensempfehlung von mir und ich hoffe, dass Pauls Geschichten noch viele Kinder Zuhause, in Kitas und Grundschulen erreichen werden!
Buchinformationen
Titel: Geliebtes Herzenskind
Text: Bianca Batanas
Illustration: Danielle Telle
Verlag: BoD – Books on Demand; 1. Edition, 2019
Genre: Bilderbuch, Achtsamkeit und Selbstliebe
Altersempfehlung: ab 3-6 Jahren
Seitenanzahl: Softcover, 76 Seiten