Slow Living mit Familie, Waldkindergarten

»Das Aussortieren des Unwesentlichen ist der Kern aller Lebensweisheit.«

Laozi

 

Der schnellste Weg zu mehr Einfachheit und Klarheit in unserem Leben liegt darin, sich nur mit den Dingen zu umgeben, die wir auch wirklich verwenden oder gern haben.

Wer kennt es nicht?

Wir haben zu viel Chaos, weil überall Dinge herumfliegen, die mal eben schnell abgelegt wurden. Kram verschwindet in den hintersten Ecken unserer Schränke und gerät in unseren Krimskramsschubladen in Vergessenheit. Wir hetzen uns von einem Termin zum nächsten To Do, räumen ständig Dinge hinterher und sind gestresst von der Unordnung.

Ein Schlüssel zu schnellerer Ordnung, mehr Übersicht und Klarheit liegt im Ausmisten überschüssiger und nicht genutzter Teile.

Denn je weniger wir haben, desto leichter können wir Ordnung halten.

Ausmisten ist für viele mit einer großen Hürde verbunden. Es bedeutet eine Trennung von Dingen. Es bedeutet Zeitaufwand und Mühe.

Darum nenne ich dir hier 12 Bereiche, die du leicht und schnell ausmisten kannst, sodass du es jeder Zeit im Alltag zwischendurch unterbringen und dich von unnötigem Kram befreien kannst.

Ein dutzend Bereiche, die du unter 15 Minuten ausmisten kannst

 

#01 Schreibstifte

Gerade, weil sie beliebte Werbegeschenke sind, sammeln wir alle möglichen Arten von Stiften in unserem Haushalt an. Bring einmal alle Schreibstifte in deinem Haushalt an einem Ort zusammen und sortiere die aus, die nicht mehr schreiben.

 

#02 Schuh- und Jackensammlung

Viele Schuhe oder Jacken haben wir in zahlreichen Varianten und meistens tragen wir immer die Gleichen. Sortiere alle Schuhe und Jacken aus, die du seit 1-2 Jahren nicht mehr getragen hast.

 

#03 Abgelaufene Lebensmittel im Vorratsschrank

Oftmals verschwinden leider manche Vorräte, vor allem Gewürze und angebrochene Zutaten, die wir dann doch nur für ein Rezept brauchten, in den hintersten Ecken unserer Schränke.

Wir brauchen gar nicht darüber diskutieren, was hier nachhaltiger wäre. Aber manchmal sind die Sachen einfach drüber und dürfen gerne in den Müll wandern.

Beachte jedoch, dass ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zwangsläufig bedeutet, dass das Produkt ab genau diesem Datum schlecht ist. Die meisten Lebensmittel sind deutlich länger haltbar. Recherchiere im Zweifel nochmal oder probiere vorsichtig.

#04 Kosmetik und Hygieneprodukte, die du nicht verwendest oder abgelaufen sind

Wir sammeln schnell Kosmetik- oder Hygieneprodukte doppelt und dreifach an.

Verschiedene Farben, Marken oder Pröbchen.

Statt sie nacheinander zu nutzen, haben wir zwei Shampoos und drei Packungen Duschgel gleichzeitig auf, um uns bei der wohlverdienten Dusche eine spontane Auswahl zu gönnen. Nicht selten bleiben die weniger beliebten Packungen nach weniger Nutzung unbeachtet am Badewannenrand stehen bis sie nach einer halben Ewigkeit oll sind und mit einem erheblichen Restinhalt in den Müll wandern. Das ist nicht nur eine Platz-, sondern auch Ressourcenverschwendung vom Allerfeinsten.

Ich für meinen Teil habe die meisten meiner Kosmetikprodukte gar nicht genutzt, weil ich letztendlich doch immer wieder auf meine gewohnten und neutralen Alltagsfarben zurückgegriffen habe und viele Kosmetikprodukte auch nicht gut vertrage.

Inzwischen besitze ich nur noch die Produkte, die ich wirklich benutze.

Dazu zählt mein überschaubarere Kosmetikbeutel an Schminke, nur noch die Pinsel, die ich zum Auftragen dieser Produkte brauche, mein Deo in einer Pumpflasche, eine Duschseife, ein festes Haarshampoo, eine Haarkur, mein Haaröl, zum Abschminken und Gesichtreinigen meine Alepposeife (die übrigens schon seit über einem Jahr hält und immer noch sehr groß ist) und ein Mandelöl zur Pflege meines Gesicht.

Sicherlich bin ich kein Kosmetikguru, aber für mich reicht es so völlig aus und ich kaufe auch wenig Kosmetik auf Vorrat ein.

STOP!

Bevor jetzt jedoch alle deine ausgemisteten Kosmetik- und Hygieneprodukte übereilt in den Müll wandern, schau welche der noch haltbaren Produkte du stattdessen gezielt nacheinander aufbrauchen kannst, ohne in der Zeit Neue zu kaufen.

Oder frage deine Freunde, die diese Produkte sowieso schon nutzen, ob sie Teile davon gebrauchen können.

Weil ich bei Kosmetik nie tief im Thema war, würde es mich interessieren, wie du damit umgehst? Lass uns gerne in den Kommentaren in den Austausch gehen.

 

#05 Kleidung, die nicht mehr passt

Oft heben wir Kleidung für den Fall der Fälle auf, die letztendlich dann nur herumliegt und Platz wegnimmt. 

Wir bewahren unsere alten Lieblingsteile auf, die uns vor der Schwangerschaft hervorragend gestanden haben, weil wir uns vornehmen ganz bald wieder hineinzupassen. Moment… wann war eigentlich diese Schwangerschaft?!…

Doch je länger unsere alten ungetragenen Lieblingsteile herumliegen, desto mehr bereiten sie uns ein schlechtes Gewissen und lösen unbewusst Stress in uns aus. Dabei ist es völlig normal, dass sich unser Körper mit der Zeit verändert und wir sollten uns nicht unserer Kleidung, sondern unsere Kleidung an uns anpassen.

Anderes Szenario: Alte T-Shirts sind viel zu schade zum Entsorgen, denn sie eignen sich noch wunderbar als Schlaf-Shirts oder Ussel-Shirts zum Renovieren oder für die Gartenarbeit. Ist doch praktisch, wenn wir unserer besten Freundin spontan beim Streichen helfen können, ohne unsere Alltagskleidung zu versauen.

Aber Hand aufs Herz. Wie viele Schlaf- und Renovierungs-Shirts brauchen wir wirklich?

Mir ging es so, dass ich plötzlich eine halbe Schublade voll mit alten T-Shirts hatte, die ich in der Menge nie genutzt habe. Inzwischen habe ich mich auf fünf Schlaf-Shirts und zwei T-Shirts zum Renovieren im Wechsel reduziert, da es in unserem Haus von 1935 immer noch viel zu tun gibt.

In die Rubrik, Kleidung, die nicht mehr passt, können wir auch wunderbar Single-Socken und Socken mit Löchern einbringen. Weg damit!!

 

#06 Büchersammlung

So eine Büchersammlung kann unsere Gäste schon sehr beeindrucken. Sie zeigt, wie individuell und belesen wir doch sind – zumindest, dachte ich eine lange Zeit, dass eine große Büchersammlung die Darstellung meiner Persönlichkeit perfekt unterstreicht.

Generell neige ich schnell dazu Dinge, die mich begeistern, zu sammeln und zur vermeintlichen Präsentation meiner Persönlichkeit zu nutzen. Da ich das inzwischen für mich erkennen konnte, versuche ich nun bewusster darauf zu achten, was ich denn wirklich besitzen muss oder was ich mir für den kurzweiligen Genuss ausleihen kann. Denn meine Persönlichkeit ist an keine materielle Sammlung gebunden.

Sammlungen sind per se nicht schlecht. Wir sammeln meistens Dinge, die uns etwas bedeuten. Und wenn diese Sammlung uns eine Freude bereitet, ist das toll!

Doch oftmals verstecken sich darunter auch belanglose Teile, die bloß einstauben.

Gerade bei Büchern ist das schnell der Fall. Häufig verweilen Bücher in unseren Regalen, die wir gar nicht lesen.

Zum Einen haben wir ungelesene Bücher, die uns vor einiger Zeit mit einem interessanten Thema gelockt hatten. Wir hatten immer vor sie zu lesen… und es erfolgreich aufgeschoben.
Doch je länger solche Bücher ungelesen herumliegen, desto schwerer wird das schlechte Gewissen, wenn wir sie sehen. Da gäbe es etwas, das wir noch zu tun haben.
Ja, irgendwann fühlt es sich fast wie ein weiteres lästiges To-Do an.

Also, geh nochmal in dich. Möchtest du das Buch noch lesen? Dann tu es direkt. Ansonsten darf es Platz für Neues machen.

Zum Anderen bewahren wir Bücher auf, die wir bereits gelesen haben, aber kein zweites Mal lesen würden. 

Behalte daher wirklich nur die Bücher, die du nochmal oder zeitnah lesen möchtest.

Deine aussortierten Bücher lassen sich gut über Momox oder Rebuy verkaufen. Weitere nachhaltige Anlaufstellen für deine aussortierten Dinge findest du in dem Beitrag »Dinge nachhaltig ausmisten und loswerden«.

Ich habe irgendwann sogar die meisten Nachschlagwerke meiner Ausbildung weggegeben, da ich, wenn ich etwas wissen möchte, schneller im Internet recherchiere oder mir die entsprechenden Fachbücher ausleihe.

Wusstest du eigentlich, dass du bei vielen Bücherein nicht nur Bücher vor Ort, sondern auch online ausleihen kannst? 

 

#07 Kompakte Filme und Musik

Wenn wir schon beim Thema Sammlungen sind, knüpfen hier gleich Filme und Musik an.

Du kannst inzwischen jegliche Filme und Musik über verschiedene Onlineportale streamen.

Daher kannst du deine DVDs, BluRays oder auch CDs aussortieren.

Wenn dir natürlich etwas an deiner Sammlung liegt, spricht auch hier nichts dagegen deine Lieblingsteile zu behalten.

Denk immer dran, ich nenne in meinen Beiträgen Impulse und keine Vorgaben 🙂

Gebrauchte Filme und CDs kannst du übrigens ebenfalls bei Momox und Rebuy verkaufen.

 

#08 Gesellschaftsspiele, alte Spielsachen und alte Videospiele

Hierbei ist es wichtig nicht still und heimlich die Spielsachen anderer, zum Beispiel unserer Kinder, zu entsorgen, weil wir denken, dass sie nicht mehr gebraucht werden.

Fällt unseren Kindern auf, dass wir ihr Spielzeug ohne ihr Wissen entsorgen, kann es sich wie ein Vertrauensbruch auf unsere Beziehung auswirken.

Binde daher alle Beteiligten in den Prozess mit ein und lass dem Ganzen Zeit.

Die nicht genutzten Spielsachen müssen auch nicht direkt aus dem Haus, sondern können vorerst in einer Übergangskiste aufbewahrt werden. Nach einigen Wochen könnt ihr dann gemeinsam thematisieren, wie sehr die Teile in der Übergangskiste vermisst wurden und wohin entsprechend ihre weitere Reise gehen wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Zusammenleben mit anderen Menschen ist es sie nicht zwanghaft zum Ausmisten ihrer Sachen zu drängen. Auch, wenn wir begeistert vom Ausmisten sind und uns nach Minimalismus sehnen, sollten wir immer bei uns und unseren Dingen bleiben. Statt unseren Mitmenschen auf die Nerven zu gehen, indem wir sie ständig versuchen zu missionieren, können wir ihnen als alltägliches Vorbild veranschaulichen, welche Vorteile ein minimalistischer Lebensstil uns persönlich bringt.

Auch bei den Videospielen geht es ähnlich wie bei den Büchern, Filmen und CDs nicht darum die Sammlung von Lieblingsstücken aufzulösen, wenn sie einem etwas bedeutet, sondern die, die uns nicht so gut gefallen haben oder wir einfach nicht noch einmal spielen würden, auszumisten.

 

#09 Dekorationsartikel

Die meisten von uns werden vermutlich auch Dekoartikel zu Hause haben, die wir bei spontanen Impulskäufen mitgenommen oder geschenkt bekommen haben, aber mit etwas Abstand doch nicht mehr so hübsch finden.

Wir behalten die Teile aufgrund unseres schlechten Gewissens, obwohl sie nur Platz wegnehmen und einstauben.

Diese Teile kannst du getrost aussortieren und dein schlechtes Gewissen dazu nutzen zukünftige Einkäufe bewusster zu tätigen.

Weniger Deko bedeutet leichteres Sauberhalten der Flächen, weniger entstauben und mehr Wertschätzung für das, was bleiben darf.

 

#10 Handtasche/Rucksack/Geldbörse

In unseren Taschen und Portmonees sammeln sich schnell Kleinigkeiten an, die wir unterwegs auf die Schnelle eingesteckt haben.

Sie regelmäßig auszumisten bringt uns eine klare Übersicht über das, was wir dabei haben und erspart uns erheblich Zeit beim Suchen des Schlüssels.

 

#11 Auto

Das Gleiche gilt fürs Auto.

Räum alles heraus, was dort nicht hinein gehört.

Die einfachste Möglichkeit das Auto sauber zu halten besteht darin jedes Mal das, was wir mit reintragen anschließend wieder mit rauszunehmen und das Auto gar nicht erst zum Stauraum werden zu lassen.

 

#12 Altglas und Pfand

Wir neigen dazu Altglas und Pfand anzusammeln.

Damit es bei mir keine Überhand nimmt, habe ich zwei kleine, stabile Kisten, in die ich mein Altglas oder meine losen Pfandflaschen sammle.

Sobald sie voll sind, packe ich sie mir ins Auto, um sie bei der nächsten Fahrt auszuleeren.

Slow Living mit Familie -Waldkindergarten

Fazit

Das sind alles Bereiche, die wir leicht ausmisten können, auch wenn wir wenig Zeit haben. 

Wenn du wissen möchtest, wie du deine ausgemisteten Dinge möglichst nachhaltig entsorgen kannst, lies gerne meinen Beitrag »Dinge nachhaltig ausmisten und loswerden«, in dem ich dir die verschiedenen Anlaufstellen vorstelle.

So. Nun gehts ans Eingemachte. Viel Spaß beim Ausprobieren und Umsetzen der Tipps.

 

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